Open City
Seit dem offiziellen Start von GSBTB im Jahr 2013 ist unser Hauptziel, neu in der Stadt Angekommene zu aktiven Mitwirkenden in ihren Städten zu machen und starke Netzwerke für Partizipation und Integration zu schaffen. Unser Open City-Projekt zielt darauf ab, Menschen dazu zu befähigen, das Beste aus ihrer Stimme, ihrer Energie und ihren Interessen zu machen – nicht als eine Art „letzter Schritt“ im Integrationsprozess, sondern als Wegweiser in einem oft schwierigen Prozess. Durch die Befähigung potenzieller Akteur*innen wird eine nachhaltige Integration und, noch wichtiger, gesellschaftliche Gleichberechtigung und damit echte Demokratie gefördert. Im Rahmen des Open-City-Projekts haben wir Grassroots-Instrumente für mehr politische Interessenvertretung und Beteiligung von Migrant*innen und Geflüchteten geschaffen. Ein aktiver Teil der Gesellschaft zu sein bedeutet sowohl symbolisch als auch real, die Möglichkeit zu haben, sich politisch und sozial zu engagieren, und eine Plattform zu haben, auf der Menschen gehört werden können. Dies ist besonders wichtig für Migrant*innen, die sich in einem System, über das sie scheinbar keine Kontrolle haben, oft entmachtet fühlen.
Durch GSBTB Open City brachten wir diese Menschen und Communities mit den richtigen Leuten zusammen, organisierten politische Veranstaltungen, um Wissen zu dringenden Themen (und solche, die sie direkt betreffen) mitzugeben, und boten ihnen ein Ventil, um sich Gehör zu verschaffen – in unseren Projekten, in den Geflüchtetenunterkünften, in denen sie lebten, oder in ihrem Kiez sowie der breiteren Gesellschaft. Wir arbeiteten sowohl an der „Front“, online, als auch „hinter den Kulissen“, in den Büros von politischen Vertreter*innen, auf Konferenzen, aber vor allem vor Ort, in den Kiezen und Geflüchtetenunterkünften.
Open Job Coaching
Das Open Job Coaching-Projekt gab Migrant*innen und Geflüchteten die Chance, unserem professionellen Job Coach Fragen zum deutschen Arbeitsmarkt zu stellen und individuelle Beratung zu ihrer beruflichen Situation zu bekommen.
Unterstützung von Zentren für Wohnungslose und Suppenküchen
In einer Zeit, in der sich die Medienberichterstattung verstärkt mit dem Thema der Migration nach Deutschland befasst, ist es uns wichtig, auch andere Organisationen und Menschen in Not, wie z.B. Wohnungslose, zu unterstützen. Wir unterstützten die Suppenküche in Pankow und ein Zentrum für Wohnungslose in Friedrichshain mit GSBTB-Freiwilligen, die den Menschen, die die Suppenküche in Anspruch nehmen das Gefühl gaben, willkommen zu sein, und mit ihnen in wichtigen sozialen Kontakt treten konnten. Das Kloster organisierte außerdem Hilfsdienste für Wohnungslose; der Aufbau positiver sozialer Kontakte half Besuchern der Suppenküche dabei, einen nächsten Schritt zu gehen und diese Dienste in Anspruch zu nehmen.
Außerdem unterstützten wir die Kälte-Nothilfe, die Wohnungslose, vor allem in den kalten Wintermonaten, mit Essen und Kleidung versorgt. Für unsere Freiwilligen, die Kleidung und Lebensmittel ausgeben, war es eine wertvolle Erfahrung, mit neuen Menschen ins Gespräch zu kommen. In den Worten einer unserer Freiwilligen: „Ich würde sagen, es war ein Erfolg. Der Großteil der Spenden bestand aus Kleidung und Decken. Es gab aber auch eine Menge Lebensmittel. Wir wurden freundlich von Empfangenden aufgenommen und kamen ins Gespräch.”
Kreative Workshops mit behinderten Menschen
Wir haben einige Freiwillige für Projekte mit behinderten Menschen in Berlin beigesteuert. So hat GSBTB mehr als drei Jahre lang Workshops und Aktivitäten für Menschen mit Lernschwierigkeiten in Moabit organisiert – einer unserer Freiwilligen war von Anfang an dabei! Sie organisierten Bootsfahrten, schauten sich Fußballspiele an, kochten wöchentlich und veranstalteten Kunstworkshops.
Kiez-Rally durch Neukölln
Gemeinsam mit dem Stadtrat von Neukölln organisierte und veranstaltete GSBTB einen „Nachbarschaftstag“ in dem für seine Vielfalt bekannten Bezirk Neukölln. Mit dem Schwerpunkt auf der Geschichte der Migration in Neukölln bot er Anwohner*innen die Möglichkeit, verschiedene Seiten der Migration und einige der großartigen Initiativen in ihrem Bezirk kennenzulernen. Die Tour endete mit einem gemeinsamen Essen in einer großen Roma-Wohngemeinschaft und bot die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen, zu lernen, sich auszutauschen und über unseren Kiez zu diskutieren.
Fahrradstunden für Frauen
Dieses Projekt startete mit einer Anfrage von Migrantinnen, die in Berlin das Fahrradfahren lernen wollten und entwickelte sich schnell zu einer Chance für Frauen aus aller Welt sich monatlich zu treffen und auszutauschen und ein gemeinsames Hobby zu teilen. Seit seiner Gründung hat GSBTB zahlreiche Freiwillige beigesteuert, die zum Aufbau des Projekts beigetragen haben.
Viele, viele Schichten in Notunterkünften
Wir arbeiten eng mit verschiedenen Notunterkünften für Geflüchtete zusammen, sodass wir auf dem neuesten Stand sind, was ihre Bedürfnisse angeht und schnell Freiwillige entsenden können, um zu helfen, ohne dass uns Bürokratie im Weg steht. Wir haben viele Freiwillige vermittelt, die bei der Registrierung von neu Angekommenen, der Ausgabe von Kleidung und der allgemeinen Unterstützung der stressigen Situation in den Unterkünften helfen. Wir haben außerdem viele Menschen gefunden, die Arabisch sprechen und bei Kunstworkshops für Kinder von Geflüchteten in Wilmersdorf mithelfen und für die Kunsttherapeut*innen dort übersetzen können. Wir haben dort einige kreative Workshops und soziale Veranstaltungen für und mit Geflüchteten gehalten.
Soziale Aktivitäten für Geflüchtete
Durch die Projekte von GSBTB haben sich viele Geflüchtete und Locals kennengelernt und konnten sich so über ihre Perspektiven zum ersten Mal austauschen. Sie wurden Freunde – und soziale Kontakte herzustellen bis hin zu echten Freundschaften ist einer der besten Nebeneffekte der Arbeit, die wir machen. Und gleichzeitig ein zentraler Teil dessen.
Nachbarschaftsarbeit mit SoliNaR
SoliNaR ist ein Projekt in Neukölln, welches Nachbar*innen aus verschiedenen Kulturen, Altersgruppen und sozialen Schichten zusammenbringt. GSBTB unterstützte es mit einer Vielzahl von Projekten, darunter eine wöchentliche Kochgruppe, Kunst- und Bastelveranstaltungen für Kinder, Berlin-Sightseeing-Touren und ein Buddy-Programm für Geflüchtete. Mit diesen vielfältigen Projekten verfolgt SoliNaR ein ähnliches Ziel wie GSBTB: Gelegenheiten zu bieten, in einem multikulturellen Umfeld neue Kontakte und Freundschaften zu knüpfen.
Neuhardenberg
Neuhardenberg ist ein kleines, abgelegenes Dorf in Brandenburg, in dem Geflüchtete aus verschiedenen Ländern leider Ärger und Ablehnung seitens der Einheimischen erfahren haben. Anders als in Berlin gab es dort fast keine ehrenamtliche Unterstützung und keine Aktivitäten, um Einsamkeitsgefühle von Migrant*innen zu lindern. Dank der GSBTB-Freiwilligen, die Autofahrten, Wohnungsdekorationen, Essen, Kleidung und Geschenke zur Verfügung stellten, konnten wir vor Ort sein und jeden Monat einen Tag mit Migrant*innen verbringen, indem wir Spiele, Kunst- und Musikaktivitäten organisierten.
Kochgruppe für Kinder in einem sozialen Zentrum
Eine griechische Doktorstudentin, die Deutsch von deutschen Kindern mit internationaler Familiengeschichte lernt, während sie ihnen gesundes Kochen beibringt? Warum nicht? Jeden Freitag trafen sie sich, um zu kochen, zu lernen und zu teilen. Christine, eine Leiterin des Zentrums sagt, der Freitag wurde zum Lieblingstag vieler der involvierten Kinder.
Tempelhof Kids mit Feldfinders
Das Projekt Feldfinders arbeitete mit Kindern unterschiedlicher Herkunft und nutzte das riesige, wunderschöne Tempelhofer Feld als Ort für gemeinsame sportliche und andere Spaß bringende Aktivitäten im Freien. Ursprünglich konzentrierte sich das Projekt auf Kinder mit zugewanderten Eltern, die in der Nachbarschaft aufgewachsen sind, aber zuletzt waren auch neu angekommene Geflüchtete dabei. Unsere Freiwilligen brachten ihre eigenen Fähigkeiten in das Projekt ein, sei es beim Drachenfliegen, Skateboardfahren oder Fußball.
Kiez Straßenfest Oldies and Goodies
In den Sommermonaten half GSBTB bei mehreren Straßenfesten in Berliner Kiezen. Das Sommerstraßenfest „Oldies and Goldies“ in Prenzlauer Berg zum Beispiel war ein Fest für die älteren Bewohner des Viertels und brachte verschiedene Generationen zusammen. Die Freiwilligen von GSBTB halfen bei Allem mit, vom Aufbau der Dekoration über das Spielen von Musik bis hin zum Kochen für die Gäste.
Theaterprojekt mit Geflüchteten und Per Aspera
Die Theatergruppe Per Aspera organisierte eine Veranstaltung zur Solidarität mit Geflüchteten. Die Aufführung bot eine Bühne und ein aufmerksames Publikum für Mitglieder der Geflüchtetengemeinschaft, die ihre Geschichten durch künstlerischen Ausdruck in jeder beliebigen Form erzählen konnten, sei es Musik, Poesie, Theater, Tanz, Film und Vielem mehr. GSBTB-Freiwillige kochten und verpflegten die Teilnehmer*innen dabei, während der gesamten Proben- und Aufführungswoche.
Außerschulische Aktivitäten in einem Community-Zentrum
GSBTB war im Community-Zentrum Martha Gemeinde in Kreuzkölln dabei. Das Zentrum war jeden Tag für Kinder aus der Nachbarschaft geöffnet, die dort spielen, Sport treiben, Hilfe bei den Hausaufgaben erhalten und ihre eigenen kreativen Ideen entwickeln konnten! GSBTB-Freiwillige waren hier als Mentor*innen tätig und haben sich Aktivitäten für das Nachmittagsprogramm ausgedacht. GSBTB hat dort auch Kochveranstaltungen für Geflüchtete durchgeführt.
Mentoring und Hausaufgabenhilfe bei einem Club für Mädchen
Mit einigen kurzen Unterbrechungen in den Ferien trafen sich Mentor*innen und Mädchen aus dem Mädchenclub Schilleria in Neukölln über ein Jahr lang jede Woche zum Mentoring zum Englischlernen. Anfangs lag der Schwerpunkt auf dem deutsch-englischen Sprachaustausch und der Hilfe bei den Hausaufgaben, aber mit der Zeit entwickelten sich echte Freundschaften, in denen Geschichten, Probleme, Hoffnungen und Ideen für die Zukunft ausgetauscht wurden.
Projekte für ältere Menschen
Wir haben dabei geholfen, der Einsamkeit, die viele ältere Menschen in Pflegezentren plagt, entgegenzuwirken. Für unsere jungen, internationalen Freiwilligen war dies eine Gelegenheit, ihr Deutsch zu verbessern oder einfach Zeit mit einer älteren Generation zu verbringen, mit der sie in Berlin vielleicht nicht in Kontakt gekommen wären. Hier handelt es sich um zwei Gruppen von Menschen, die sich anderweitig vielleicht nicht begegnen würden, die aber voneinander lernen können, indem sie sich über ihre unterschiedlichen Perspektiven austauschen. Wir haben mit verschiedenen Heimen zusammengearbeitet, zum Beispiel in Wedding und Treptow.
Im Rahmen unserer Zusammenarbeit mit dem Nachbarschaftszentrum Neukölln half GSBTB bei der Organisation monatlicher Ausflüge für ältere Mitmenschen in der Gegend. Für Menschen aus benachteiligten Vierteln waren diese Ausflüge eine einzigartige Gelegenheit, verschiedene Gegenden Berlins zu erkunden.
Streets of Berlin
Streets of Berlin war ein Storytelling-Projekt, welches Wohnungslose in ganz Berlin interviewte, ihnen eine Stimme und Plattform für den Austausch ihrer Geschichten gab. GSBTB unterstützt das Wohnungslosenprojekt Streets of Berlin seit dem Jahr 2014 und half beim Aufbau des Projekts mit Hilfe unserer Freiwilligen und der unserer kreativen Community. Die Facebook-Seite von Streets of Berlin finden Sie hier.
Computerstunden für Geflüchtete
Bevor die Gerhart-Hauptmann-Schule geräumt wurde, hat GSBTB einen wöchentlichen Computer- und Internetkurs für die dort lebenden Geflüchteten eingerichtet. Wir spendeten außerdem Computer und installierten W-LAN im gesamten Gebäude, um den Menschen die Möglichkeit zu geben mit Freund*innen und Familie in Verbindung zu bleiben.
Das Bauen einer “Fühl-Wand” in einem Heim für Ältere Menschen
Zusammen mit dem Lutherheim brachten wir Kunstschaffende zusammen, die eine “Fühl-Wand” für Menschen mit Alzheimer bauten. Der Tag wurde am Ende zu einer Art Event und ältere Berliner*innen freuten sich die Helfer*innen aus aller Welt in ihrem Heim begrüßen zu dürfen.
Bildende Stadtgarten-Projekte
Wo kommt unser Essen her? Nicht immer die einfachste Frage für in der Stadt aufwachsende Kinder. Ein Weg, der nächsten Generation von Berliner*innen Umweltbewusstsein beizubringen und ihnen zu zeigen, wo ihr Gemüse herkommt, ist es gemeinsam anzubauen. Das Projekt GemüseAckerdemy hilft Schulkindern, in ihren Gärten in Mitte einen kompletten Zyklus köstlicher Gemüsepflanzen von Anfang bis Ende anzubauen. Seit 2015 beteiligt sich GSBTB, indem wir Sommer-Freiwillige vermitteln, die den Kindern beim Gärtnern helfen.
Tanzworkshops in einem Support Centre
Manchmal wirkt GSBTB als Katalysator für völlig neue Projekte und kreative Kooperationen. Über unsere Website und unsere Community-Team-up-Veranstaltungen haben wir drei Menschen mit ähnlichen Ideen und Motivationen zusammengebracht. Ein Choreograf, ein Tänzer und ein Therapeut taten sich zusammen und entwickelten ein Konzept für therapeutische Tanzworkshops. Sie begannen, diese bei unserem Projektpartner Selbshilfezentrum Neukölln anzubieten und führten sie dann in verschiedenen Einrichtungen in ganz Berlin durch. Vor kurzem erhielten sie sogar finanzielle Unterstützung von der EU, um das Projekt weiterzuentwickeln!
Sprechstunde für Migrant*innen und Geflüchtete
Wir haben in Sprechstunden zu Aufenthalt, Bildung, Arbeit oder einfach zu sozialen Aktivitäten in Berlin für Geflüchtete und migrantische Personen angeboten. Neben dem GSBTB Team wurden die Sprechstunden durch engagierten Ehrenamtlichen und ÜbersetzerInnen auch durch einen Pro-Bono tätigen Anwalt unterstützt, der sein Fachwissen zu Sozialehilfeleistungen, u.a. Hartz IV und Umzugskosten, teilte. Die Sprechstunde wurde so konzipiert, dass jede Person neu in Berlin und mit der deutschen Bürokratie überfordert ist, ohne Voranmeldung teilnehmen kann, um sofortige Unterstützung bei der Navigation durch den Informationsdschungel zu erhalten.